FCI-WELTHUNDEAUSSTELLUNG 2016:
WIR GRATULIEREN RUSSLAND

Es gab jede Menge Gerüchte, negatives Gerede und Kommentare in den Social Networks oder per E-Mail über die Organisation der FCI-Welthundeausstellung 2016 in Moskau.

Nach vier sehr ereignisreichen Tagen müssen wir zugeben, dass dank der sehr harten Arbeit der RKF in Verbindung mit ihrem Willen, sich die Empfehlungen der FCI-Consultancy Group zu Herzen zu nehmen, eine hervorragende Hundeausstellung hervorgebracht wurde, die wir alle als ein sehr professionelles Event in Erinnerung behalten werden. Die RKF hat es geschafft, für Professionalität, Glamour, Freundschaft und entspannte Atmosphäre unter den Ausstellern, Richtern, Besuchern und Gästen zu sorgen.

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Rafael de Santiago
FCI-Präsident
Die ARCON-Methode: Optimierung des Geruchssinns von Spür- und Rettungshunden
Interview mit Javier Luque Sánchez

Guten Tag Javier,
im April war dieses schreckliche Erdbeben in Ecuador. In einer Zeitung der Costa del Sol las ich, dass drei Feuerwehrleute von der Feuerwehr von Estepona mit Rettungshunden nach Ecuador ins Katastrophengebiet gereist sind. In dem kurzen Artikel hieß es nur, dass diese Spezialisten und ihre Hunde eine „besondere Methode“ verwendeten. Diese „besondere Methode“ hat mich neugierig gemacht, und ich habe Nachforschungen angestellt … und ich muss zugeben, dass mich das, was ich über diese Methode erfahren habe, zutiefst beeindruckt hat. Kannst du uns sagen, worum es geht?

Erfinder der ARCON-Methode ist Jaime Parejo García. Bereits zu Beginn (1982) war es für ihn eine Priorität, die wichtigen Ergebnisse seiner harten Forschungs- und Erfindungsarbeiten (von den Vereinten Nationen ausgezeichnet, von Universitäten als herausragender wissenschaftlicher und operativer Fortschritt für die Menschheit gelobt) an zuständige Einrichtungen von Ländern mit hohem Erdbebenrisiko weiterzugeben, mit dem einzigen, unbeirrbaren und wichtigen Ziel, weltweit so viele Leben wie möglich zu retten.

Jaime Parejo García wurde 1961 in Sevilla, Spanien, geboren. Seit seiner frühen Kindheit hat er als Autodidakt das Verhalten der Tiere beobachtet, studiert, analysiert und erforscht und sich schließlich auf die „Ausbildung und Führung von Rettungshunden“ spezialisiert. Heute ist er der weltweit anerkannteste Forscher und Lehrer auf diesem Gebiet.

Sein Hauptwerk, die ARCON-Methode, entwickelte er in 12 Jahren harter, systematischer und erfolgreicher Forschungs- und Entwicklungsarbeit, die im Oktober 1994 rechtlich geschützt und durch die Eintragung in das Allgemeine Register für geistiges Eigentum als NEUES WISSENSCHAFTLICHES WERK in Sevilla gekrönt wurde. Jaime Parejo García ist der wissenschaftliche Erfinder der ARCON-Methode, die sein geistiges Eigentum ist.

Dieser Methode gab er nicht seinen eigenen Namen, sondern den seines Hundes Arcón. Damit wollte er ihm ein Denkmal setzen. Denn auch wenn es nicht der einzige Hund war, den er bei seinen Forschungen beobachtete, so war es doch der Hund, mit dem er diese Methode perfektionierte.

Diese innovative Ausbildungs- und Einsatzmethode für Rettungshundestaffeln gilt als eine vorbeugende und operative Sofortmaßnahme, sie ist von wesentlicher Bedeutung für die öffentliche Sicherheit in der internationalen Gemeinschaft und wurde von mehreren Regierungen als offizielles System genehmigt. Aufgrund der von zahlreichen offiziellen Fachkräften bescheinigten außergewöhnlich hohen Leistung der Rettungshundestaffeln (Menschen und Hunde), die offiziel nach der ARCON-Methode ausgebildet werden, setzen Feuerwehr, Polizei und Armeen verschiedener Länder diese Methode ein. So werden die Rettungshunde eingesetzt bei der Suche nach Verschütteten bei Naturkatastrophen (GERCCMA, BUSF), Vermissten (ECOS, B&RMA), menschlichen Überresten (GOE der Staatspolizei Ecuadors), Antipersonenminen (Staatspolizei Kolumbiens), geschützten Tierarten (UPMA im Nationalpark Galapagos), Krebszellen (Aufspüren von Magenkrebs in SOLCA, Quito) u. a. Auf diese Weise leistet die ARCON-Methode seit 1999 einen wertvollen Beitrag zur Rettung von vielen Menschen- und Tierleben auf der ganzen Welt.

Die ARCON-Methode, die offiziell als ein wichtiger wissenschaftlicher und operativer Beitrag für die Menschheit anerkannt ist, wurde aufgrund ihrer nachgewiesenen Leistungsfähigkeit bei der Rettung von Leben in Naturkatastrophen und anderen Notsituationen von Regierungen von Ländern mit hohem Katastrophenrisiko wie Nicaragua, El Salvador, Honduras oder auch Ecuador, die zum Pazifischen Feuerring gehören, als offizielles System genehmigt.

Seit Januar 1996 leitet Jaime Parejo offiziell die Ausbildung und den Einsatz in Notsituationen (Außengelände, im Gebirge, in abgeschlossenen Räumen unter schwersten Bedingungen) von Hundestaffeln, die unterschiedlichen Ländern mit besonderem Risikopotenzial gehören (Feuerwehr, Bürgerwehr, Armee, Polizei etc.). Dies hat zu außerordentlichen Ergebnissen geführt, die von den zuständigen Einrichtungen (Erdbeben in Kolumbien, in der Türkei, in Taiwan etc.) anerkannt und gewürdigt wurden.

In Spanien hat Jaime Parejo die ersten, der Feuerwehr angeschlossenen Rettungshundestaffeln ausgebildet und die ersten Einsätze mit Rettungshunden in Naturkatastrophen geleitet (Erdbeben in Kolombien im Januar 1999).

Das Sekretariat für die Internationale Strategie zur Katastrophenvorsorge der Vereinten Nationen UNISDR hat im September 2005 zum ersten Mal einen Spanier, den Forscher Jaime Parejo García, mit dem namhaften Sasakawa-Preis für Katastrophenvorsorge ausgezeichnet.


Was zeichnet diese Rettungsmethode aus?

Auch wenn die ARCON-Methode zunächst nur bei der Suche und Rettung von Verschütteten eingesetzt wurde, wird sie inzwischen auch bei der Suche und dem Aufspüren von anderen Geruchsstoffen verwendet.

Die ARCON-Methode ist eine Methode zur Ausbildung und zum Einsatz von Rettungshundestaffeln. Sie beruht auf insgesamt 7 Verhaltenstechniken, die sich gegenseitig ergänzen und drei Grundparameter gemeinsam haben:

  • SELBSTÄNDIGES ARBEITEN (kombiniert mit einer starken Förderung des Suchverhaltens): Der Hund sieht den Hundeführer nicht als Hilfe, sein Ziel zu erreichen, was seine Konzentrationsfähigkeit erheblich steigert. Der ARCON-Hund lernt im Laufe seiner Ausbildung, seine eigenen Suchstrategien völlig selbständig einzusetzen und erhöht damit gleichzeitig seine psychische Konzentrationsfähigkeit.
  • SPEZIELLE MOTIVATION: Die Techniken optimieren die EXTRINSISCHE MOTIVATION (durch positive Verstärker und die zu erwartete Belohnung) und die INTRINSISCHE MOTIVATION (mithilfe der ARCON-Technik erreicht man, dass die Aussicht auf Erfolg hinsichtlich des schließlich erreichten Erfolgs und der eigentliche Vorgang des Suchens und Findens befriedigender wird). Damit wird ein Zustand von Motivation und Anreiz geschaffen: einerseits wird der Hund gegen mögliche störende und ablenkende Reize abgeschirmt, die am Einsatzort vorhanden sein können, und andererseits wird die Frustrationsschwelle ganz erheblich erhöht und der Hund zeigt, obwohl er über einen langen Zeitraum nichts findet, ein konstantes Suchverhalten.
  • PSYCHISCHE KONZENTRATION
    Um einen spezifischen Geruchsreiz zu empfangen, ist es unter anderem von wesentlicher Bedeutung, dass der Geruchssinn des Hundes auf einem ausreichend hohen Niveau bleibt, wobei der Vorgang der Geruchswahrnehmung umso effektiver und erfolgreicher ist, je größer die Intensität und Spanne der Aufmerksamkeit und die Konzentrationsfähigkeit des Hundes sind.
    Durch die Anwendung der ARCON-Methode wird erreicht, dass hohe Aufmerksamkeit grundsätzlich durch die Höhe der spezifischen Motivation erzielt wird, indem die Ausblendung potentiell störender Reize trainiert wird und die im Gedächtnis gespeicherten Informationen aktiviert und die entsprechenden Reaktionsmuster aus dem Gedächtnisspeicher des Hundes abgerufen werden.
    Bei der ARCON-Methode hängt der Grad der freiwilligen Aufmerksamkeit des Hundes bei der Suche stark mit den beiden vorgenannten Parametern zusammen (SELBSTÄNDIGKEIT UND MOTIVATION).

Welche Hunderassen sind zur Anwendung dieser Methode am besten geeignet?

Jede Rasse, die für diese Art Arbeit bestimmt ist: Labrador Retriever, Golden Retriever, Deutscher Schäferhund, Belgischer Schäferhund, Holländischer Schäferhund, Spanischer Wasserhund, Jack Russell Terrier, American Pit Bull Terrier. Diese Rassen können zwar einige morphologische und temperamentbedingte Eigenschaften für diese Arbeit mitbringen, aber aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass man auch Mischlinge mit besten Ergebnissen trainieren kann. Für die Ausbildung nach der ARCON-Methode braucht man einzig und allein einen Arbeitshund, der auch für jede andere Methode geeignet ist.


Welche Einsatzbereiche gibt es für diese Methode?

Die ARCON-Methode kann für die Ausbildung zur Suche nach beliebigen Substanzen eingesetzt werden, die einen Geruch absondern. Da der Entwickler dieser Methode Feuerwehrmann ist, war das erste Einsatzgebiet die Suche nach lebend verschütteten Personen. Dann wurde sie aber auch zur Suche nach Toten, Explosivstoffen, Antipersonenminen, Krebszellen, geschützten Tierarten u.s.w. eingesetzt. Klar ist, dass durch Optimierung der Leistung des Geruchssinns die Reizschwelle minimiert werden kann. Denn um ein Beispiel zu nennen: Bei zwei geklonten Hunden mit identischem Geruchssinn findet der mit der ARCON-Methode ausgebildete Hund ein Ziel, während der andere, dessen Selbständigkeit, Motivation und Konzentration nicht so ausgebildet wurden, nichts findet und stattdessen nur irgendwo markiert.


Vielen Dank, Javier, für dieses Interview!

Interview: Marie Luna Durán, Marketing und Public Relations Manager der FCI